Unister-Firmen sind stark überschuldet
Am 19.07.2016 hat die Unister Holding Insolvenz angemeldet. Es steht zu erwarten, dass auch für die meisten der 70 Tochterfirmen Konkurs angemeldet wird. Viele Firmen der Unister-Gruppe sind massiv überschuldet und einige anscheinend auch zahlungsunfähig.
Travel-24-Anleihe über 25 Millionen Euro
Im September 2012 gab die Travel 24 AG eine Anleihe über 25 Millionen Euro heraus. Mit dem Geld sollten lt. Prospekt zehn Hotels gebaut werden. Bis heute gibt es nicht ein einziges Hotel. Die 25 Millionen Euro sind an andere Unister-Firmen geflossen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Der Börsenkurs dieser Anleihe ist inzwischen auf nur noch 6 Prozent abgesackt.
Am 17.09.2016 werden 1,75 Millionen Euro Zinsen für die Anleihe fällig.
Reise-Gutscheine nicht bezahlt - Schecks geplatzt
Beim Modell ab-in-den-urlaub.de sollen Kunden vier Wochen nach der Abreise eine Rückvergütung von 50 oder 100 Euro erhalten. Die Kunden haben das Geld entweder gar nicht oder erst nach zig Mahnungen und gerichtlichem Mahnbescheid erhalten.
Im Juni 2016 platzten sogar zahlreiche Schecks über diese Mini-Summen von 50 bzw. 100 Euro.
Unister-Vouchers: Hoteliers kriegen kein Geld
Hoteliers klagten schon letztes Jahr darüber, dass sie ihr Geld für Unister-Vouchers nicht bekommen. Die Hotelverbände haben deshalb von Geschäften mit Unister abgeraten.
Reisebüros klagen über fehlende Provisionen
Einige Reisebüros haben Reisen für die Unister-Tochter "Urlaubstours" vermittelt. Im Herbst 2015 häuften sich die Klagen über ausstehende Provisionen.
Keine Bilanzen veröffentlicht
Zahlreiche Firmen der Unister-Gruppe haben ihre Bilanzen entweder gar nicht oder erst mit grosser Verspätung veröffentlicht. Das Bundesamt für Justiz hat deshalb zahlreiche Ordnungsgelder im sechsstelligen Bereich festgesetzt.
Bilanzen mit grossen Verlusten
Wenn Unister-Firmen Bilanzen vorgelegt haben, dann gab es meist hohe Verluste. Im Jahr 2013 betrug der Verlust 34 Millionen Euro. Danach sind kaum noch Bilanzen veröffentlicht worden. Wenn Bilanzen nicht veröffentlicht werden, sieht es meist "ganz schlimm" aus.
"Aktivierte Eigenleistungen" als "Vermögen"
Bei einer Tochterfirma wurden 11 Mio. Euro (= sämtliche Personalkosten) als "aktivierte Eigenleistungen" in die Bilanz gestellt. Welche Firma bläht bei angeblich 100 Mio. Euro Gewinn seinen Gewinn schon um 11 Mio. Euro auf? Ohne diesen Bilanztrick wäre allein bei dieser Firma ein Jahresverlust von 8 Mio. Euro angefallen.
Domains total überbewertet
In den Bilanzen der Unister-Firmen stehen "immaterielle Vermögensgegenständen" (= Domains/EDV-Programme) mit einem Betrag von über 75 Mio. Euro. Die Domains wurden mehrfach zwischen den Unister-Firmen hin und herverkauft und wurden jedesmal teurer. Insider bewerten die Domains mit weniger als der Hälfte. Dann sind die Domains auch noch an die Kreditgeber verpfändet.
Durchsuchungen und Untersuchungshaft
Ende 2012 durchsuchte die Staatsanwalt die Unister-Firmen wegen Steuerhinterziehung und anderer Delikte. Unister-Chef Thomas Wagner und zwei weitere Geschäftsführer waren für drei Wochen in Untersuchungshaft, bis sie gegen Kaution freikamen. Daneben gibt es noch Vorwürfe wegen "Herunterbuchens" bei Flügen. Ein seriöser Geschäftsmann würde für diese Forderungen mindestens 10 Millionen Euro zurückstellen
Firmengebäude wurde nie gebaut
Die Tochterfirma "Opernpark GmbH" wollte in der Leipziger Innenstadt ein Bürogebäude für die Unister-Gruppe errichten. Die Unister-Pressesprecher verkündeten x-mal den Baubeginn. Aber ausser ein paar LKW voll Bodenaushub ist da nichts passiert.
Verbraucherschützer mit zig Klagen
Die Verbraucherschutzvereine führten zig Klagen gegen Firmen der Unister-Gruppe. Es ging um überhöhte Gebühren bei Kreditkarten, Lastschrift-Rückgaben und voreingestellte Zusatzversicherungen etc. Eine Unister-Firma war im Bereich Partnersuche aktiv und benutzte dabei Abofallen als Geschäftsmasche.
Berichte über "angespannte Finanzlage"
Der "Spiegel", das "Handelsblatt" und andere Zeitungen berichten seit längerem von einer "angespannten Finanzlage" bei den Unister-Firmen. Im Juni 2015 bezifferte der "Spiegel" den Schuldenstand auf 85 Mio. Euro. Zusätzlich seien allein im dritten Quartal 2014 weitere Verluste von über 20 Mio. Euro dazugekommen.
Unister: Probleme mit Google
Seit Frühjahr 2016 wurden die Werbeausgaben halbiert. Ende Mai und Anfang Juni waren die Werbeanzeigen bei Google tagelang komplett verschwunden. Da dürfte Google bereits die Kreditlinie gestrichen haben.