Deutsche Türkei Zeitung

Wasserdepot Demirtas ist fertig

Türkei-Zeitung: Brunnen Demirtas Wasserdepot

Liebe Leser, Freunde, Spender und Tierfreunde,
es liegt eine entsetzliche Zeit hinter meiner 89 Jahre alten Mutter, mir und den Tieren.

Immer wieder hatten wir über mehrer Tage hinweg kein Wasser. Die Urlauber springen in den Pool oder ins Meer, wir konnten nicht einmal duschen.

Das Trinkwasser für uns Menschen und die Tiere mussten wir in Flaschen kaufen. Natürlich wurden auch die kranken Tiere damit gereinigt und die Welpen sauber gehalten.

Auf jeden Tropfen passte man auf, das zerrte an den Nerven. Täglich fallen Berge an Schmutzwäsche an, die gewaschen werden wollte, aber ohne Wasser keine Chance.

Nun lag die Vermutung nahe, dass die Wassernot im Sommer zu den normalen Tücken des Südens zählt. Zumal wenn das Haus oben auf einem Berg steht. Aber im Winter wurde es nicht besser, immer wieder kein Wasser, oft über eine ganze Woche hinweg.

Ich holte mir Kostenvoranschläge für einen eigenen Brunnen. Ein verlockender Gedanke, Wasser ohne Ende zu haben. Wischen, waschen, Tiere säubern, duschen und vor allen Dingen Trinkwasser haben, das war mein größter Wunsch.

Allerdings rückte dieser Wunsch ganz weit ins Unerreichbare, als ich den ungenauen Kostenvoranschlag zugestellt bekam. Keine sichere Bausumme, kein Geld für so ein großes Projekt. Und ein immer größer werdender Tierbestand.

Spenden-Marathon für Wasser in Demirtas

Die PRIMA TÜRKEI hat im Schnitt täglich über 2.800 Leser. Als Angelika Kammer angesichts der unhaltbaren Zustände der Gedanke kam, wenn jeder Leser auch nur EUR 1,00 spendet und der Eine oder Andere auch mal einen Euro drauflegt, dann, ja dann könnte man es schaffen, einen Brunnen zu bauen.

Ich war gerührt von der Idee, aber so richtig daran glauben konnte ich nicht.

Ein zweites Angebot für den Brunnen sollte ich einholen, was ich dann auch tat. Aber das sah auch nicht besser aus als das erste. Wieder eine sehr ungenaue Summe, und es stellte sich die Frage, was ist, wenn man sich verkalkuliert hat und es noch teurer ist als der Kostenvoranschlag vorgibt? In dem Fall hätte man eine teure Baustelle vor der Türe, aber immer noch kein Wasser.

Inzwischen hatte die PRIMA TÜRKEI schon den Spendenmarathon begonnen. Ich fing wieder an zu hoffen, dass es doch noch klappen könnte, dass wir endlich sauberes Trinkwasser bekommen.

Meine tapfere Mutter und ich mussten uns von dem Wunsch nach einem Brunnen verabschieden.

Ich bekam den Tipp, mich um ein Wasserdepot zu kümmern. Einfach mal ein Angebot erstellen lassen, um zu gucken, ob das eine machbare Lösung sein könnte. Denn Villen, die hoch in den Bergen gebaut wurden, haben oft ein ähnliches Wasserproblem, und das wird mit einem Wasserdepot gelöst.

Das Angebot war viel günstiger, schneller errichtet und eine saubere Sache. So kam es, dass wir, dank Ihrer Hilfe, schneller zu sauberem Trinkwasser kamen als wir es je erhofft hatten.

Kosten für das Depot: Material, Eisen, Zement, Steine, Fliesen, Isolation, Arbeitslohn, Pumpe, 3 Filter, Chlor, Abdeckdeckel, Rücklaufventil, Abdeckung....... 5.538,50 Lira.

Die Summe ist ganz allein durch Ihre Spenden zusammengekommen. Mir fehlen die Worte, so gerührt bin ich von Ihrer Hilfsbereitschaft.

Neben den Geldspenden traf ich auch auf ein großes Interesse an meiner Tierschutzarbeit, in die ich regelrecht reingerutscht bin, nachdem ich nicht mehr im Tierheim Demirtas tätig war.

Aber wer vor dem Tierleid die Augen verschließen kann, der hat nie Tierschutz von ganzem Herzen gemacht.

Ich bedanke mich nochmals für Ihre Hilfe. Sie sind herzlich eingeladen, sich das Wasserdepot anzuschauen.

Danke
Anja Günther mit ihrer Mutter Inge