Reisewarnung für Türkei und Istanbul
Das Auswärtige Amt in Berlin hat eine Reisewarnung für türkische Städte ausgegeben, nachdem die Polizei in Istanbul, Ankara und Izmir Tränengas gegen Demonstrationen eingesetzt hat. Die deutschen Diplomaten raten dazu, sich von Menschenansammlungen fernzuhalten und besonders vorsichtig zu sein. Touristen sollen die Berichterstattung in den Medien sorgfältig verfolgen.
Demonstrationen in Istanbul
Seit dem vergangenen Freitag kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Ausgelöst wurden die Proteste durch Pläne der türkischen Regierung, einen Park in Istanbul mit einem Einkaufszentrum zu bebauen. Urlauber brauchen nicht mit Angriffen der Protestierer zu rechnen, sie könnten aber durch die zahlreichen Tränengas-Granaten an Augen und Atemwegen verletzt werden. Der Vorsitzende des Istanbuler Hotelverbandes TUROB, Timur Bay nd r, berichtete von ersten Stornierungen von Hotelbuchungen und von Beschwerden der Touristen.
Demonstrationen auch in Antalya
Auch in Antalya kam es zu stundenlangen nächtlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, insbesondere am Gazi Bulvar . Mehrere hundert Personen errichteten Barrikaden aus Müllcontainern und warfen mit Steinen und Molotow-Cocktail auf die Polizei. Die Beamten antworteten mit Tränengas und Wasserwerfern. In den Touristenorten wie Belek und Alanya ist die Lage aber ruhig.
Kurssturz an der Börse Istanbul
An der Börse in Istanbul ist der Aktienindex um mehr als 8 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief gefallen. Türkische Ökonomen befürchten, dass der Index noch weiter fallen könnte, wenn die Proteste weitergehen. Für einen Euro müssen 2,47 Lira gezahlt werden, der höchste Preis seit anderthalb Jahren. (03.06.2013)