Deutsche Türkei Zeitung

Creditreform arbeitet für Internetabzocker

Creditreform arbeitet für Internetabzocker Melango

Türkei-Zeitung: Creditreform Logo

Das Inkassounternehmen Creditreform in Chemnitz arbeitet für die Internet-Abzocker melango.de. Die Firma ist seit zwei Jahren mit einer betrügerischen Masche im Internet unterwegs.

Unsere Leserin Gisela Wagner ist auf diese Internet-Betrüger hereingefallen. Sie berichtet: Ich suchte im Internet nach einem neuen Handy. Recht schnell kam ich auf die Seite von melango.de. Die hatten ein Schnäppchen-Angebot. Zuerst musste ich mich bei der Firma anmelden. Nach Eingabe von Namen und Adresse klickte ich auf "Anmeldung mit 0,00 Euro Anmeldegebühr". Zwei Tage später hatte ich eine dicke Rechnung im Briefkasten. Angeblich hätte ich eine kostenpflichtige Mitgliedschaft über 24 Monate abgeschlossen. Auf der Internet-Seite stand aber nur "Anmeldung mit 0,00 Euro Anmeldegebühr" und nichts davon, dass es irgendwas kostet. Ich empfinde das als Betrug.

Unsere Leserin hat die angebliche Mitgliedschaft sofort widerrufen. Aber melango.de nimmt das gar nicht zur Kenntnis. Anfang dieser Woche erhielt unsere Leserin eine Mahnung vom Inkassounternehmen Creditreform aus Chemnitz. Diese wollten EUR 543,98 von ihr, obwohl Gisela Wagner gar keine kostenpflichtige Mitgliedschaft abgeschlossen hat. Ausserdem bedrohte Creditreform unsere Leserin "eine Nichtzahlung kann zur Verschlechterung Ihrer Kreditwürdigkeit führen".

Melango.de geht es nur um die Mitgliedsgebühr. Wer bei dieser Firma Waren zum Schnäppchenpreis bestellt und auch schon im voraus bezahlt, bekommt gar keine Ware. Melango hat die angebotenen Artikel gar nicht. Manchmal schicken sie das Geld nach einem Monat zurück, natürlich abzüglich einer deftigen Bearbeitungsgebühr.

Das Landgericht Mannheim hat unter dem Aktenzeichen 10 S 53/09 entschieden: Zwischen dem Internetbenutzer und der Internetfirma ist überhaupt kein Vertrag zustande gekommen. Der Nutzer habe von einem kostenlosen Angebot ausgehen dürfen. Das eingeschaltete Inkassounternehmen habe darüber hinaus bei der Geltendmachung ihrer Forderungen gegenüber dem Internetbenutzer zumindest fahrlässig gehandelt, da sie von der Bedenklichkeit ihres Vorgehens überzeugt gewesen sei. Sie wisse sie aufgrund einer Vielzahl von Verbraucherbeschwerden, dass das Angebot zumindest missverständlich sei.

Türkei-Zeitung: "Das blinde Huhn"

Computerbild hat bereits am 21.05.2009 vor der Abzockmasche gewarnt: "Abzocke bei melango.de: Der Anbieter bezeichnet sich als Marktplatz für den Großhandel. Auf der Seite soll Groß- und Restpostenware zu Preisen weit unter Marktwert verfügbar sein. Das Standard-Mitglied soll kostenlos sein, im Kleingedruckten steht dann aber eine Grundgebühr von 10 Euro zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten mit einer zweijährlichen Abrechnung im Voraus. Macht 285,60 für 2 Jahre!"

Auch zahlreiche Fernsehsender haben mehrfach über die Betrugsmasche der Internet-Abzocker von melango.de berichtet.

Unsere Leserin Gisela Wagner fragt sich: "Warum arbeitet die Creditreform in Chemnitz für diese betrügerischen Internet-Abzocker?"

Die Inhaber der Firma Creditreform in Chemnitz erhalten heute das erste "Blinde Huhn". (03.11.2010)