Deutsche Türkei Zeitung

32 Verletzte bei Anschlag in Istanbul

Terror im Zentrum von Istanbul: Ein Selbstmordattentäter hat sich vor einem Polizeiposten auf dem Taksim-Platz in die Luft gesprengt und 32 Menschen verletzt. Istanbuls Polizeichef sagte, der Angreifer habe vergeblich versucht, mit einer Bombe am Körper in einen Einsatzbus zu gelangen. Der Attentäter zündete die Bombe am Sonntagvormittag, als es auf dem Taksim-Platz, der zu späteren Stunden eigentlich dicht belebt ist, noch vergleichsweise ruhig war. Die Explosion war in Istanbul weithin zu hören. Passanten brachten sich in Panik in Sicherheit, während ein Polizist nach der Explosion Schüsse abfeuerte. Zwei von 15 Polizisten unter den Opfern waren schwer verletzt.

Die Polizei stellte nach dem Anschlag eine weitere Bombe sicher. Die türkische Polizei ist auf dem Taksim-Platz, dem zentralen Platz in Istanbul, rund um die Uhr stationiert. Dazu ist ein Teil des Geländes mit Gitterzäunen abgetrennt. Der Platz ist bei Touristen ein beliebtes Ziel, wird aber auch immer wieder für politische Demonstrationen genutzt. In den Straßen rund um den Platz liegen beliebte Cafés und Restaurants. Auf dem Taksim-Platz waren bereits 1999 und 2001 Selbstmordanschläge auf die Polizei verübt worden.

In den vergangenen Monaten hat die PKK die türkische Regierung mehrfach aufgerufen, sich der einseitig erklärten Waffenruhe anzuschließen und Verhandlungen mit Beteiligung des inhaftierten PKK- Führers Abdullah Öcalan zu beginnen. Ankara hat der kurdischen Volksgruppe mehr Rechte versprochen, ist aber nicht zu Verhandlungen mit der als Terrororganisation eingestuften PKK bereit. (31.10.2010)