Türkei-Zeitung: Gesetz Armenien-Völkermord
Die französische Nationalversammlung hat heute ein Gesetz verabschiedet, wonach das "Leugnen des Völkermordes an Armeniern" mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder bis zu 45.000 Euro Geldstrafe bestraft werden kann. Es war die erste Lesung für dieses Gesetz. Von 577 Abgeordneten waren 70 anwesend, von denen 41 für das Gesetz stimmten.
Die Türkei hat aus Protest gegen das Gesetz ihren Botschafter aus Frankreich abberufen. Ausserdem stoppte die Türkei jegliche politische, wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit. Der türkische Ministerpräsident Erdogan sagte: "Frankreich betreibt Politik auf Kosten von Fremden und schürt Türken- Türkeihass und Islamophobie, um Wählerstimmen zu bekommen. Das ist nicht nur für Frankreich bedenklich, sondern auch für die Ideale Europas."
Im Jahr 1915 hatten Armenier zusammen mit Russen gegen die Türkei gekämpft und viele Türken getötet. Als sich das Kriegsglück später wendete, wurden die Armenier aus der Türkei vertrieben. Bei den Kriegshandlungen und den Vertreibungen wurden vermutlich 200.000 Armenier getötet. Aus türkischer Sicht handelte es sich dabei nicht um Völkermord. (22.12.2011)