Deutsche Türkei Zeitung

Einkaufszentren in der Türkei boomen

In den türkischen Einkaufszentren brummt das Geschäft an sieben Tagen in der Woche, obwohl es die Produkte anderswo genau so gibt. In den Wintermonaten und auch in den Sommermonaten, wenn es draussen über 40 Grad heiß ist, werden die vollklimatisierten und modernen Basare zum beliebten Ausflugsziel für die ganze Familie. Insbesondere am Sonntag sind die Parkplätze vor den Einkaufszentren hoffnungslos überfüllt.

Zur Zeit gibt es 243 Einkaufszentren (Al veri Merkezi) in der Türkei. Davon sind allein 87 in Istanbul. In den Zentren sind rund 950.000 Menschen beschäftigt. Insbesondere junge Leute finden hier einen Arbeitsplatz. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 100 Einkaufszentren eröffnet werden und für weitere 100.000 Menschen Arbeit bieten.

Das Geschäft boomt - in 2009 stieg der Umsatz um satte 15 Prozent. Diese Entwicklung ist erstaunlich, denn die allgemeine Konsumneigung ist gedrückt. Dies ist kein Wunder angesichts der hohen Arbeitslosigkeit. Allerdings gelten für die Einkaufszentren andere Gesetze. Diese sind nicht nur reine Einkaufsstätten. In den Komplexen, die meist über drei bis fünf Etagen verfügen, sind auch Restaurants, Cafés, Spielstätten sowie Kinos zu finden. Kunden können beruhigt ihre Autos in den Tiefgaragen parken. Falls jemand kein Auto besitzt, wird er mit dem Shuttlebus zum Einkaufen gebracht. Alles in allem bietet ein Einkaufszentrum nicht nur Waren, sondern auch ein Erlebnis für die Freizeit.

In Anatolien sind die Zentren ebenfalls angekommen. Hier besteht noch erheblicher Bedarf. In Istanbul dagegen wird es immer enger, obwohl noch zahlreiche Projekte in Planung und in Bau sind. Jedes Zentrum versucht ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten, damit die Kunden angezogen werden. Und auch das Finanzamt freut sich, weil so die Schattenwirtschaft bekämpft wird. Die Geschäfte in den Einkaufszentren sind sehr transparent, und Einkaufsquittungen werden ohne Verlangen ausgehändigt. (14.01.2010)