Deutsche Türkei Zeitung

Energiemarkt wird weiter privatisiert

Noch immer dominieren staatliche Unternehmen den türkischen Strommarkt. Aber zunehmend wird die Tür für private Unternehmen geöffnet. In den letzten Wochen versteigerte der Staat die Lizenz für den Betrieb von vier Stromverteilungsregionen, die einen Erlös von 1,1 Mrd. Euro brachten. So ersteigerte das Bauunternehmen Limak Insaat die begehrte Region rund um die türkische Automobilstadt Bursa für 620 Mio. Euro. Damit bezahlte das Unternehmen 300 Euro pro Kunden. Die Region hat etwa 2,3 Mio. Stromkunden. Bereits in 2008 kaufte das türkisch-österreichische Konsortium EnerjiSa die Region Baskent mit der Hauptstadt Ankara (über 3 Mio. Kunden) für 900 Mio. Euro.

In der Stromerzeugung gibt es bereits viele private Unternehmen, die Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Hingegen liegt bei der Übertragung alles bei der staatlichen TE A . Mit den Privatisierungen erwartet die türkische Regierung eine Verbesserung der Infrastruktur, da Übertragungs- und Verteilungsverluste erheblich zur Ineffizienz des Systems beitragen. Auch sollen sich nach Möglichkeit ausländische Anbieter an den Privatisierungen beteiligen. (04.03.2010)