Bundespräsident Christian Wulff und der türkische Staatspräsident Abdullah Gül haben den Grundstein für die geplante deutsch-türkische Hochschule in Istanbul gelegt. Der Standort liegt im Villenvorort Beykoz im Norden des asiatischen Teils von Istanbul. Hier sollen in einigen Jahren 5000 Studenten an der Deutsch-Türkischen Universität (DTU) lernen und forschen. Die 2008 in einem Regierungsabkommen vereinbarte neue Hochschule in Istanbul soll im Wintersemester 2011/2012 unter Mitwirkung deutscher Partneruniversitäten ihre Arbeit aufnehmen.
Die Türkei und Deutschland teilen sich die Kosten: Die türkische Regierung stellt das Gelände zur Verfügung, finanziert die Bauten und bestreitet die laufenden Kosten. Deutschland schickt Dozenten, entwickelt die Curricula, finanziert ein Sprachlernzentrum und stellt Stipendien zur Verfügung. 22 deutsche Hochschulen, darunter sechs Universitäten, sind in das Projekt eingebunden.
Die Grundsteinlegung in Beykoz war einer der letzten Programmpunkte der fünftägigen Türkei-Reise des Bundespräsidenten. Am Morgen war Wulff mit dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zusammengetroffen. Danach besichtigte er die Blaue Moschee und die Hagia Sofia. Vor seinem Rückflug traf Wulff mit türkischen Unternehmerinnen zusammen und nahm an einem Empfang der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer teil. (22.10.2010)