Deutsche Türkei Zeitung

Istanbul: Vier Tote bei Bombenanschlag

Im europäischen Teil von Istanbul detonierte heute morgen eine ferngezündete Bombe. Insgesamt starben bei dem Attentat vier Menschen, darunter eine 17-Jährige. Nach einer Mitteilung des Militärs explodierte die Bombe am Straßenrand in der Nähe von Atakent, als sich ein ziviler Service-Bus mit Militärangehörigen im Stadtteil Halkali auf gleicher Höhe befand. Die Metallkugeln und Splitter, mit denen die Bombe präpariert wurde, drangen in den Fahrgastraum ein. Dabei starben nach ersten Angaben drei Offiziere und ein Mädchen. 12 weitere Personen wurden verletzt, davon zwei schwer.

Das zivile Fahrzeug beförderte, wie an jedem Morgen, Gendarmerieangehörige zwischen dem Wohnheim und den Stützpunkten und nahm dabei auch Schüler mit, die in der näheren Umgebung in die Schule wollten. Kurz vor der Ausfahrt zur Umgehungsstraße in Halkali detonierte die ferngezündete Bombe. Durch die Wucht der Detonation gingen die Fahrzeugscheiben zu Bruch, drangen Metallsplitter und Kugeln in die Seite des Busses ein.

Provinzgouverneur Hüseyin Mutlu suchte kurz danach den Tatort auf und erklärte, er werde alles Erdenkliche in Bewegung setzen, um die Täter zu finden, die diesen feigen Anschlag verübt haben. Kurz nach der Rede gab der Istanbuler Polizeipräsident Capkin bekannt, dass ein weiterer Schwerverletzter im Krankenhaus um sein Leben ringt. Das Attentat weise Ähnlichkeiten mit einem anderen Fall auf, das vor kurzem gegen einen Service-Bus der Polizei verübt wurde, sagte Capkin. Wütende Anwohner bezichtigten die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK der Tat. (22.06.2010)