Deutsche Türkei Zeitung

Kulturhauptstadt 2010 Istanbul feiert

Bei Schneeregen startete die türkische Kulturhauptstadt 2010 ihr Programm. Die türkische Metropole Istanbul hat viele schöne und faszinierende Seiten. Doch beim offiziellen Start als Europäische Kulturhauptstadt machte sie es den Menschen schwer. Bei Schneeregen, starkem Wind und Temperaturen nur etwas über Null sollten sich Einwohner und Besucher der Zwölf-Millionen-Stadt an Konzerten, Feuerwerken und Tanzvorführungen erfreuen. Dass trotz der Kälte Zehntausende vor den in mehreren Stadtteilen aufgebauten Freiluftbühnen ausharrten, lag weniger an ihrer Kulturbeflissenheit als daran, dass hier Popstars auftraten, für deren Konzerte man sonst viel Geld hinblättern muss. Der Eröffnungsabend mit einem bombastischen Feuerwerk am Goldenen Horn und einem Programm für umgerechnet rund vier Millionen Euro sollte die Einzigartigkeit der Bosporus-Metropole verdeutlichen. An sieben Orten im Stadtgebiet gab es Programm, den vier Elementen Wasser, Luft, Feuer und Erde gewidmet. Etwa eine Ballon-Show mit riesigen Figuren, die an "The Wall" von Pink Floyd erinnerten, eine artistische Feuershow und vieles mehr.

Diese Angebote allein hätten vermutlich aber nicht ausgereicht, um tausende bibbernde Istanbuler auf die Plätze zu locken. Es waren die Auftritte von Stars wie der Band Mor ve Ötesi und des auch außerhalb der Türkei bekannten Sängers Tarkan, die als Magneten dienten. "Es war kalt, aber es war eine Nacht wie ein Traum", lobte die Zeitung "Radikal". (17.10.2010)