Deutsche Türkei Zeitung

Opferfest: Verletzte Amateur-Metzger

Zu Beginn des Opferfestes (Kurban Bayram) werden traditionell viele Opfertiere geschlachtet. In den türkischen Städten sind viele offizielle Schlachtplätze mit erfahrenen Metzgern eingerichtet. Obwohl die Bußgelder stark erhöht wurden, schlachteten viele Türken ihre Opfertiere auch diesmal wieder auf offener Strasse. Das staatliche Religionsamt hatte die Gläubigen vor dem Fest aufgerufen, insbesondere Kinder vor dem Anblick der blutigen Szenen zu bewahren.

Beim Versuch, Tiere privat zu schlachten, haben sich bisher rund 100 Personen verletzt. Die Krankenhaus-Ärzte müssen Schnittwunden an Händen, Fingern, Beinen und Gesichtern behandeln. Auch zahlreiche Helfer der Amateur-Metzger wurden verletzt. Der Islam verbietet die Misshandlung von Tieren. Dennoch werden viele Tiere auf grausame Art getötet. Manche Opfertiere, die vor ihren Besitzern flüchten, wurden sogar mit Knüppeln oder Steinen erschlagen.

In den nächsten Tagen werden viele Kinder in schönster Feiertagskleidung an den Wohnungstüren klingeln. Sie wollen ein "schönes Kurban Bayram " wünschen. Sie bekommen von den Erwachsenen dann Süssigkeiten. Man sollte also einen kleinen Vorrat für die Kinder bereitlegen. (16.11.2010)