Türkei-Zeitung: Pressefreiheit Türkei
Die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat ihre Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Die Türkei hat sich um zehn Plätze verschlechtert und steht jetzt auf Rang 148 von insgesamt 178 Ländern. Die hinteren Plätze der diesjährigen Liste zur Pressefreiheit belegten Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan. Spitzenreiter sind Finnland, Norwegen und Estland. Dass die Türkei von ihrem ohnehin schlechten Platz noch weiter runtergerutscht ist, liegt an dem zunehmenden Druck auf Journalisten und Medien. Deswegen hatte auch die EU-Kommission die Türkei schon mehrfach kritisiert.
"Statt der versprochenen Reformen startete die Justiz eine Welle von Verhaftungen von Journalisten, wie es sie das letzte Mal während der Militärdiktatur im Jahr 1980 gegeben hat", schreibt die grösste türkische Tageszeitung Hürriyet. Auch die juristische Drangsalierung von Journalisten habe in der Türkei zugenommen. "Unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen, wurden Dutzende Menschen gefangen genommen, bevor ihnen ein Prozess gemacht wurde . Das gelte besonders für die Verdächtigen im Fall Ergenekon und KCK. "Die beispiellose grosse Zahl von Verhaftungen, sehr viele Telefonabhöraktionen und die Missachtung der Geheimhaltung von journalistischen Quellen haben in den Medien ein Klima der Einschüchterung geschaffen", moniert "Reporter ohne Grenzen". (27.01.2012)