Deutsche Türkei Zeitung

Tote und Verletzte zurück in Türkei

Die Verletzten sowie die Leichen der bei dem Angriff auf den Hilfskonvoi nach Gaza getöteten neun Menschen sind in die Türkei gebracht worden. Als erstes traf ein Ambulanz-Flugzeug des Gesundheitsministeriums mit 19 Verletzten in Ankara ein. 466 Aktivisten, die meisten davon Türken, sowie neun Leichen wurden mit drei Flugzeugen der Turkish Airlines nach Istanbul gebracht. Aussenminister Ahmet Davuto lu empfing die Verletzten in Ankara. Dabei sagte er, dass die Flugzeuge solange in Israel geblieben seien, bis alle türkischen Staatsbürger an Bord gewesen seien. Ferner sagte der Aussenminister, er werde die Ermittlung des israelischen Angriffs durch eine internationale Kommission aus nächster Nähe verfolgen. Er verurteile diesen barbarischen Angriff. Die Türkei werde unbedingt Rechenschaft verlangen.

Gesundheitsminister Recep Akda empfing die schwer Verletzten, die zuerst aus Israel kamen, im Krankenhaus. Die leicht Verletzten dagegen empfing er am Etimesgut-Militärflughafen. Akda kritisierte die Haltung Israels gegenüber den Verletzten: "Leider erhalten wir von Israel keine aufschlussreichen Informationen. Wie bei ihrem gesetzwidrigen Angriff, haben wir auch über die Behandlung dieser Verletzten keine ausführlichen Informationen erhalten können."

Nach der israelischen Militäraktion gegen den Hilfskonvoi für Gaza sind acht Todesopfer nach dem Gebet in der Fatih Moschee in ihre Heimatstädte überführt worden. An der Zeremonie in der Fatih Moschee nahmen türkische Minister, der Gouverneur von Istanbul, der Polizeipräsident von Istanbul sowie viele Bürger und Angehörige der Opfer teil. Acht der von israelischen Soldaten Ermordeten sind türkische Staatsbürger.

Die Verletzten werden weiterhin im Atatürk-Krankenhaus behandelt. Oberarzt Metin Dogan sagte, drei Patienten seien auf der Intensivstation. Auch Ministerpräsident Erdo an wird in den kommenden Stunden die Verletzten im Krankenhaus besuchen.

Der Oberstaatsanwalt der Republik, Mehmet Tastan, nahm die Aussagen der Verletzten auf. Gegen die Verantwortlichen des blutigen Angriffs hat der Oberstaatsanwalt von Istanbul-Bakirköy eine Untersuchung eingeleitet.

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül sagte, Israel habe einen Fehler begangen, den es bereuen werde. Dieses Ereignis könne und werde nicht in Vergessenheit geraten. Die türkisch-israelischen Beziehungen würden nicht mehr wie früher sein. Weiter sagte Gül, diese Angelegenheit sei nicht die Angelegenheit zwischen Israel und der Türkei, sondern zwischen Israel und der Welt. Die israelische Regierung habe sich zu einer Bürde seiner Bevölkerung entwickelt. Durch falsche Politik sei die eigene Zukunft beeinträchtigt worden. (03.06.2010)