Deutsche Türkei Zeitung

Türkei erhöht Druck auf Google

Google sieht sich mit neuen Zugangssperren seiner Dienste in der Türkei konfrontiert. Es gibt Probleme im Zusammenhang mit der anhaltenden Blockade des zum Google-Konzern gehörenden Video-Portals YouTube. Der Zugriff auf die populäre Internet-Plattform war in der Türkei bereits 2008 wegen der Veröffentlichung von Videos gesperrt worden, in denen der Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk beleidigt wurde.

Vo den neuen Sperren sind unter anderem die Google-Dienste Docs, Translate, Books, Tools, Analytics, App Engine und FeedBurner betroffen. Wer die entsprechenden Webseiten mit .com-Adresse von der Türkei aus aufrufen will, bekommt einen Hinweis des Internet Service Providers, dass der Seitenzugriff gerichtlich untersagt worden sei.

Die Online-Ausgabe der Hürriyet berichtet, dass Verkehrs- und Kommunikationsminister Binali Yildirim den Konzern aufgefordert habe, eine Niederlassung in der Türkei zu gründen und Steuern in dem Land zu entrichten. Yildirim wird mit den Worten zitiert, der Schritt könne helfen, die Aufhebung des YouTube-Banns zu "beschleunigen". Laut Hürriyet wurde Google bereits ein türkischer Steuerbescheid in Höhe von 30 Millionen Lira zugestellt. (09.06.2010)