In Libyen leben rund 25.000 türkische Staatsbürger. 1.080 von ihnen wurden heute bereits mit drei Flugzeugen aus dem nordafrikanischen Land ausgeflogen. Sieben Flugzeuge stehen in Istanbul für weitere Evakuierungsflüge bereit. Zwei Fähren sind unterwegs, um noch heute 2.500 weitere türkische Bürger in ihre Heimat zu bringen. Drei weitere Schiffe laufen heute aus Istanbul und Mersin in Richtung Libyen aus.
Rund 400 Deutsche befinden sich momentan noch in Libyen. Das Auswärtige Amt will möglichst viele von ihnen mit einer weiteren Lufthansa-Maschine aus dem Land holen. Das Flugzeug soll am Nachmittag in Tripolis landen. Wegen der unsicheren Lage in Libyen arbeitet man auch an Plänen, Deutsche "mit anderen Mitteln" aus dem Land zu holen.
Türkei fürchtet um Milliarden-Projekte in Libyen
Die türkische Wirtschaft fürchtet wegen der schweren Unruhen in Libyen um Aufträge in Milliardenhöhe. In Libyen sind über 200 türkische Unternehmen aktiv. Sie arbeiten an Projekten im Gesamtwert von rund 11,5 Milliarden Euro. Bisher wurden mindestens 14 türkische Großbaustellen geplündert oder teilweise in Brand gesetzt. Allein diese 14 Baustellen haben einen Auftragswert von über 2 Milliarden Euro. Die "Sabah" berichtet, bereits jetzt beliefen sich die von Libyen nicht bezahlten Rechnungen auf etwa 750 Millionen Euro. (22.02.2011)