Der Fastenmonat Ramadan fällt in der Türkei in diesem Jahr auf den Zeitraum vom 6. Mai bis zum 3. Juni. Der Zeitraum verschiebt sich jedes Jahr um etwa zehn Tage nach vorne.
Im Ramadan dürfen gläubige Moslems während der Tagesstunden nichts essen und nichts trinken. Davon ausgenommen sind Kinder, Kranke und körperlich arbeitende Personen. An der Türkischen Riviera hält sich etwa die Hälfte der Einheimischen an das absolute Fastengebot und trinkt den ganzen Tag nicht einmal Wasser. Das führt in der Sommerhitze natürlich zu Problemen. Ganz schlimm wird es abends, wenn alle von der Arbeit nach Hause fahren. Bei vielen Fahrern hat man dabei den Eindruck, als wenn sie betrunken wären. Sobald es dunkel ist, beginnt "das grosse Fressen" - was am Tag versäumt wurde, wird doppelt und dreifach nachgeholt. Am nächsten Morgen wird vor Sonnenaufgang ebenfalls noch einmal richtig reingehauen.
Vom 3. mittags bis zum 6. Juni findet dann das Zuckerfest (Ramadan Bayram) statt. Das ist ein Familienfest ähnlich unserem Weihnachtsfest. Man besucht sich, macht Geschenke, und die Kinder bekommen viele Süssigkeiten. An diesen vier Tagen sind alle öffentlichen Einrichtungen und Banken sowie zahlreiche Geschäfte geschlossen.
Wenn der Kellner in den nächsten Wochen etwas gequält guckt, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass er fastet und den ganzen Tag über nicht isst und nichts trinkt. (06.05.2019)