Deutsche Türkei Zeitung

Türkei: "Hürriyet" soll verkauft werden

"Hürriyet", die bekannteste und grösste Zeitung in der Türkei, soll verkauft werden. Täglich werden in der Türkei rund 460.000 Exemplare gekauft. Auch bei den im Ausland lebenden Türken ist das Blatt sehr beliebt. Deshalb wird auch der Axel Springer Verlag als Bieter gehandelt. Springer organisiert für die "Hürriyet" den Vertrieb in Deutschland. Wegen der engen Beziehung zur Do an-Familie dürfte Springer zu den Hauptinteressenten an der Zeitung gehören. Der Springer-Verlag besitzt bereits eine 20-prozentige Beteiligung an der Dogan-TV-Tochter und eine kleinere Beteiligung an der "Hürriyet".

Neben der "Hürriyet" will Do an Yayin auch weitere Mediengeschäfte verkaufen. Von den ursprünglich sechs Bewerbern sind mittlerweile aber nur noch drei bereit, ab Februar um die Firmenanteile zu bieten. Die Mindestgebote werden voraussichtlich bei gut 1,2 Milliarden Euro losgehen. Europas größter Fernsehkonzern, die RTL Group, ist nicht mehr im Rennen.

Bereits im Oktober hatte Do an für eine Milliarde Euro seinen Mehrheitsanteil an der türkischen Tankstellenkette Petrol Ofisi verkauft. Hintergrund der Verkäufe dürften Streitigkeiten mit der Erdo an-Regierung um 2 Milliarden Euro Steuernachforderungen sein. Der Do an-Konzern bezeichnet die Forderungen als politisch motiviert. Die Do an-Gruppe gehört zu den grössten Kritikern der Erdo an-Regierung. (05.01.2011)