Türkei: Rückgabe von 200 Kirchen gefordert
Türkei-Zeitung: Kirche Istanbul
Die katholische Kirche hat der türkischen Regierung eine Liste von 200 Liegenschaften übergeben, die zurückgegeben werden sollen. Die Forderung basiert auf einer Liste, die 1913 vom Osmanischen Reich und von Frankreich vereinbar worden war, als Frankreich von der Türkei als Schutzmacht der Katholiken anerkannt war. Die 200 Liegenschaften waren vom türkischen Staat in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts beschlagnahmt worden. In der letzten Woche trafen sich einige katholische Bischöfe mit der Versöhnungskommission des türkischen Parlaments. Diese Kommission sucht nach Lösungen für die Rückgabe des Besitzes an die nicht-moslemischen Religionsgemeinschaften, die unter der Regierung von Mustafa Kemal Atatürk enteignet wurden. Dies hatte der türkische Ministerpräsident Erdogan im August 2011 bekanntgegeben.
Bei den 200 Liegenschaften handelt es sich um Kirchen, Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser und Friedhöfe. Die dürfte sich schwierig gestalten. Die meisten Objekte wechselten in den vergangenen 75 Jahren mehrfach den Besitzer und wurden zweckentfremdet. Die Rückgabeforderungen lösten heftige Kritik türkischer Parteien aus. Sie vergesse dabei, das es sich um vom Staat geraubtes Gut handelt. (24.04.2012)