Die Türkei hat den israelischen Botschafter ausgewiesen, weil sich Israel für den Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte nicht entschuldigt hat. Vor 15 Monaten hatten israelische Soldaten die Schiffe der Gaza-Hilfsflotte in internationalen Gewässern überfallen und dabei neun türkische Staatsbürger ermordet. Die Schiffe hatten Hilfsgüter und Spielsachen für die Palästinenser im besetzten Gazastreifen an Bord.
Gestern veröffentlichte die "New York Times" den 105-seitigen UN-Bericht zu dem Vorfall. Darin wird der Militäreinsatz gegen die Hilfsflotte als "maßlos und unangebracht" eingestuft. Die Türkei hatte Israel mehrfach zu einer Entschuldigung aufgefordert. Die türkische Regierung hatte ihren Botschafter bereits vor Monaten aus Israel abgezogen. Ankara ist in Israel diplomatisch nur noch mit einem Zweiten Sekretär vertreten. Zugleich werden alle Militärabkommen mit Israel ausgesetzt, sagte der türkische Aussenminister Davuto lu. "Es ist Zeit, dass Israel einen Preis zahlt", ergänzte der Minister. (02.09.2011)