Deutsche Türkei Zeitung

Türkei will Ilisu- Staudamm bauen

Die türkische Regierung will den umstrittenen Grossstaudamm Ilisu auch nach der Kündigung von Bürgschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bauen. Für das Projekt seien neue Kreditgeber gefunden worden, berichten türkische Medien und zitierten dabei Ministerpräsident Recep Tayy p Erdo an mit "Wie mir das Konsortium erklärt hat, wurden zusätzliche Geschäftskredite ausgehandelt, und der Bau des Ilisu-Damms wird 2010 fortgesetzt".

Deutschland, Österreich und die Schweiz hatten die Kreditbürgschaften im Juli 2009 gestoppt, weil Umweltauflagen verletzt und Kulturgüter am Ufer des Tigris in Gefahr seien. Gegen das Bauprojekt, das auch die archäologisch bedeutende Stadt Hasankeyf bedroht, hatte es im In- und Ausland Proteste gegeben. Die türkische Regierung möchte mit dem Staudamm nicht nur Energie gewinnen, sondern verspricht auch bessere Bewässerungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft. Der geplante 300 Quadratkilometer grosse Stausee, der oberhalb der 1820 Meter langen und 135 Meter hohen Ilisu-Staumauer entstehen soll, würde aber Dörfer überfluten, in den mehr als 10.000 Menschen leben. (12.02.2010)