Deutsche Türkei Zeitung

1,2 Mio. Geldstrafe gegen Condor

Das Bundeskartellamt hat gegen die Condor Flugdienst GmbH eine Geldbuße von 1,2 Mio. Euro wegen verbotener Preisabsprachen bei Flügen von Deutschland in die Türkei verhängt. Gegen das ebenfalls an der Absprache beteiligte Luftfahrtunternehmen Sunexpress sei entsprechend der Bonusregelung des Bundeskartellamtes von der Verhängung einer Geldbuße abgesehen worden, teilte die Behörde heute mit.

Der Vorwurf des Kartellamtes: Die beiden Airlines haben zwischen Februar 2009 und November 2009 unerlaubt ihre Preise für Türkei-Flüge abgesprochen. Nach den Ermittlungen haben beide Unternehmen im Frühjahr 2009 vereinbart, dass Sunexpress Flüge von Deutschland in die Türkei nicht unter 99 Euro anbietet. Insgesamt sollte der Preis für das Flugticket dabei höchstens 10 Euro unter dem von Condor liegen. Die Vereinbarung galt für Flugstrecken, die beide Unternehmen gleichzeitig bedienten. Betroffen war "nur" das Einzelplatzgeschäft. Damit dürften viele Residenten von der illegalen Preisabsprache betroffen sein und für ihre Tickets zu viel bezahlt haben.


Bis Februar 2009 gehörten die beiden Fluggesellschaften noch zum Lufthansa-Konzern, so dass da Preisabsprachen möglich waren. Nach der Trennung der Condor von der Lufthansa hat der Ferienflieger aber einfach seine Absprachen wie gehabt mit der Lufthansa-Tochter Sunexpress weiter geführt. Die Absprache wurde laut Kartellamt zufolge bereits im Herbst 2009 wieder beendet, nachdem im Rahmen einer internen Revision der Wettbewerbsverstoß erkannt wurde. (28.09.2010)