Deutsche Türkei Zeitung

Air Berlin droht Horror-Jahr

Fluggesellschaften müssen im Sommer kräftig Geld verdienen, sonst sieht die Bilanz am Jahresende düster aus. Genau das wird Air Berlin wohl passieren. Schwarze Zahlen sind für die Airline in weite Ferne gerückt. Air Berlin startet extrem finanzschwach in die traditionell harten Wintermonate. Seit Jahresbeginn schnellte die Nettoverschuldung von 489 Mio. auf 644 Mio. Euro nach oben. Die Eigenkapitalquote bei Deutschlands zweitgrösster Fluggesellschaft beträgt nur noch 14 Prozent, vor neun Monaten waren es noch 21 Prozent. Und jetzt kommen die schlechten Wintermonate. Von November bis Februar schreiben Fluggesellschaften in der Regel Verluste. Es reisen weniger Touristen als im Sommer, zudem wirbeln Schnee und Eis den Flugplan durcheinander.

Dabei versucht Air Berlin gegenzusteuern. Von 170 Maschinen wurden 18 verkauft. Schon jetzt gehört Air Berlin nur noch ein Fünftel ihrer 152 Flugzeuge. Der Rest wurde verkauft und zurückgemietet. Für Anleihen muss Air Berlin doppelt so hohe Zinsen zahlen wie die Lufthansa.

Air Berlin erzielte in den ersten neun Monaten einen Cashflow von nur 33 Mio. Euro. Kein Wunder, dass die Nettoverschuldung in nur neun Monaten um 155 Mio. angestiegen ist. (18.11.2011)