Deutsche Türkei Zeitung

Bank pfändet Hotelmatrazen weg

Das "Tur Otel" in Ku adas hatte gestern unangenehmen Besuch. Obwohl über 90 Gäste im Hotel waren, kam der Gerichtsvollzieher und pfändete sämtliche Matratzen den Gästen buchstäblich unter dem Hintern weg. Das Hotel war nach eigenen Angaben durch die Pleite einer englischen Agentur in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil es die ausstehenden Zahlungen von der Agentur nicht erhalten hatte. Der Hotelbesitzer hatte Schecks des in England tätigen Veranstalters Perfect Choice Holidays im Jahre 2006 als Sicherheit für einen Kredit bei einer türkischen Bank hinterlegt. Nach der Pleite des Veranstalters platzten die Schecks. Innerhalb von vier Jahren waren die Schulden des Hotels bei der Bank einschliesslich Zinsen auf 400.000 Euro angestiegen.

Während der Hotelverband TÜRSAB erklärte: "Dass die Bank einen Urlaubstag gewählt hat, an dem die Zuständigen nicht erreichbar sind, und lediglich die Matratzen der Betten pfänden ließ, zeigt, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Damit wollte man dem Hotel ganz deutlich schaden und nicht nur Verbindlichkeiten eintreiben", erklärte die Bank: "Wir wollten dem Hotelbesitzer zeigen, dass er seine Schulden bezahlen muss. Wir haben extra nur die Matratzen pfänden lassen, damit der Hotelbetrieb nicht zu sehr gestört wird."

Der Hotelier konnte die durch die Pfändung fehlenden Matratzen übrigens innerhalb weniger Stunden durch neue ersetzen. (25.08.2010)