Glauch-Reisen vor Insolvenz?
Türkei-Zeitung: Glauch-Reisen
Dem Reiseveranstalter Glauch-Reisen droht die Insolvenz.
Bereits Anfang 2012 geriet Glauch-Reisen bei den Incoming-Agenturen in Zahlungsverzug und musste deshalb jeden Freitag die Hotelrechnungen für die Folgewoche bezahlen. Die Zahlungen gingen oftmals verspätet ein. Seit Mitte August hat Glauch-Reisen gar kein Geld mehr an die Incoming-Agentur MTS/OTS überwiesen. MTS/OTS-Chef Euling: "Wir haben deshalb von unserem Leistungsverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, aber wir haben aber keinen Urlauber im Stich gelassen. Glauch-Reisen hat die Kundenzahlungen vor der Anreise der Gäste erhalten, diese jedoch nicht zur Begleichung der Zielgebietsleistungen verwendet. Wir konnten einen längeren Zahlungsverzug nicht dulden."
Glauch-Reisen beschuldigt die Incoming-Agentur, der Veranstalter sei von MTS/OTS "abgeschaltet" worden. "Durch den Wegfall der Buchungsmöglichkeiten und das sofortige Stornieren tausender Urlauber ist in rasanter Abfolge der Glaube an das Unternehmen zerstört worden", sagte Inhaber Stefan Glauch. "Dadurch wurden die Kunden sowie Reisebüros und Insolvenz-Versicherer verunsichert. Die Umsätze und der Cash-Flow brachen rasant ein."
Glauch appelliert an die Touristik-Branche: "Sollte uns keine schnelle Hilfe erreichen oder in einem gemeinsamen Solidaritätsakt irgendetwas zustande gebracht werden, was unser Unternehmen in letzter Minute rettet, müssen wir am Montag Insolvent anmelden."
Glauch-Reisen "erwirtschaftete" seit 2007 jedes Jahr Millionenverluste. Die Bilanzen für 2008 und 2009 wurden erst am 26.07.2013 veröffentlicht, d.h. fünf Jahre verspätet. Die Bilanzen für die Jahre 2010 bis 2012 liegen bisher noch gar nicht vor, was in der Regel ein sehr schlechtes Zeichen ist.
Dabei bekommen die Reiseveranstalter die Kundengelder lange, bevor die Reiseleistung erbracht wird. Die Kundengelder müssten deshalb eigentlich vorhanden sein - wenn das Geld nicht für andere Zwecke verwendet wird. (06.09.2013)