Deutsche Türkei Zeitung

ITB-Besucher erbost über Polizeischikane

Die Türkei war in diesem Jahr Partnerland der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Allerdings scheint das bei der Flughafenpolizei in Berlin nicht bekannt gewesen zu sein. Viele der teilweise millionenschweren türkischen Hotelbesitzer fühlten sich bei der Einreise am Flughafen einer unwürdigen Behandlung ausgesetzt. Selbst die bekannten Besitzer grosser touristischer Unternehmen, die zur grössten Reisemesse der Welt in Berlin anreisten, wurden von den Polizeibeamten mit Fragen wie "Haben Sie Geld für Ihren Aufenthalt?", "Warum wollen Sie einreisen?", "Dürfen wir Ihr Rückreiseticket sehen?" und ähnlichem begrüßt. Die Pässe einiger der Gäste wurden minutenlang studiert.

Einige der Touristiker brachten ihre Eindrücke folgendermaßen zum Ausdruck: "Während wir uns intensiv darum bemühen, die Gäste aus Deutschland so zu behandeln, dass sie sich wie zu Hause fühlen, wurden wir vollkommen unzivilisiert behandelt. Diese Polizisten sollten sich einmal ein Beispiel am Verhalten unserer Beamten nehmen. Es ist ehrverletzend, hier wie ein potentieller Asylbewerber behandelt zu werden."

Der Redakteur einer grossen türkischen Zeitung kommentierte seine Gefühle bei der Durchführung der Einreisekontrollen gegenüber türkischen Besuchern in Berlin so: "Ich muss wirklich sagen, dass sowohl die Erteilung der Visa als auch die Behandlung bei der Einreise unmenschlich ist. Als langjähriger Journalist stört es mich, bei der Anreise fast schon wie ein Mitglied einer verbotenen Organisation behandelt zu werden. Fragen, ob eine Unterkunft vorhanden ist, ob man ein Rückreiseticket besitzt oder gar, ob man überhaupt Geld zur Bestreitung des Aufenthalts besitzt, sind wirklich entwürdigend. Ich kann nur hoffen, dass diese Beamten einmal nach Antalya reisen um zu sehen, wie sie dort empfangen werden. Vielleicht schämen sie sich dann." (17.03.2010)