Deutsche Türkei Zeitung

Stiftung Warentest testet Sonnencremes

Sonnenschutzmittel: Der Adel geht baden

Sonne stärkt den Kreislauf und bringt den Körper in Schwung. Zu viel Sonne aber schadet der Haut. Sonnenschutz ist angesagt. Was wirkt am besten: Sonnenmilch, Creme oder Spray? Stiftung Warentest zeigt die besten Produkte und gibt Tipps für gesundes Bräunen.

21 Produkte im Test

Egal ob Kreta, Rimini oder Costa del Sol: Wer jetzt in den Urlaub startet, braucht Sonnenschutz. Helle Haut verträgt nur wenig Sonne. Zehn bis 15 Minuten am Tag sind für die meisten Deutschen schon genug. Sonnenmilch schützt. Sie hält UVA- und UVB-Strahlen ab. So kann die Haut gefahrlos bräunen. Ob Sonnenmilch, -spray, -creme und -lotion ist im Prinzip egal: Es gibt gute Produkte aus allen Fraktionen. Die Stiftung Warentest hat 21 Sonnenschutzmittel untersucht. Mit Lichtschutzfaktor 30.

Die Testsieger

Fazit: Teuer muss der Sonnenschutz nicht sein. Im Gegenteil. Die beste Sonnencreme kommt von Aldi und heißt Ombra Sun care. Hundert Milliliter kosten umgerechnet 2,67 Euro. Die beste Sonnenmilch ist noch etwas billiger: 2,50 Euro für hundert Milliliter. Das Produkt heißt Rossmann Sun Ozon. Sonnenspray ist wieder etwas teurer: 5,50 Euro für hundert Milliliter. Das Produkt heißt Nivea Sun Light Feeling. Alle Testsieger schützen nicht nur gut, sie reichern die Haut auch gut oder sehr gut mit Feuchtigkeit an. Das ist wichtig, denn Sonne und Wind trocknen die Haut aus.

Nobelmarken ohne Glanz

Viele Menschen glauben, dass sie sich mit teurer Kosmetik etwas besonders Gutes tun. Doch das ist Unsinn. Zumindest beim Sonnenschutz. Die noblen Kosmetikmarken taten sich im Test nicht sonderlich hervor. Im Gegenteil: Der Adel geht baden. Lancôme und Shiseido sind nicht wasserfest. Nach dem Baden ist die Schutzwirkung hier deutlich reduziert. Intensives Nachcremen ist angesagt.

L'Oréal und Vichy mangelhaft

Die Sun Care Lotion von Lancaster schützt zwar perfekt, liefert der Haut aber weniger Feuchtigkeit als billige Sonnenmilch vom Discounter. L'Oréal Solar und Vichy patzen ganz: Sie halten den Lichtschutzfaktor nicht ein. Wer sich auf diese Produkte verlässt, riskiert Sonnenbrand. Testurteil: mangelhaft. Umgekehrt bei Annemarie Börlind Sun: Der Anbieter buttert hier mehr Lichtschutz rein als angegeben. Schutzfaktor 30 steht drauf, gut dreimal so viel ist drin: Schutzfaktor über 90. Das ist auch nicht gut. Die Haut bildet so kaum natürlichen Schutz. Sonnenanbeter, die nur kurz urlauben, werden mit Annemarie Börlind nicht braun.

Drei Esslöffel für ein Sonnenbad

Grundsätzlich gilt: Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger schützt die Sonnencreme. Mit Lichtschutzfaktor 30 können Sonnenanbeter dreißigmal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz. Wer ohne Schutz nach zehn Minuten in der Sonne rote Haut bekommt, ist mit Lichtschutzfaktor 30 rein rechnerisch für bis zu 300 Minuten geschützt (10 Minuten x Faktor 30 = 300 Minuten). Einschränkung aber: Die Zahl ist Theorie, der Lichtschutzfaktor ein Durchschnittswert. Hautärzte empfehlen, nach zwei Dritteln der "erlaubten" Sonnenzeit in den Schatten zu wechseln. Im vorliegenden Beispiel nach etwa 200 Minuten. Das beugt Sonnenbrand vor.

Pro Woche 50 Euro sparen

Außerdem gilt: Dick eincremen ist Pflicht. Drei Esslöffel Sonnenmilch sollten es für den ganzen Körper schon sein. Nur wer dick cremt, erreicht den angegebenen Lichtschutzfaktor. Noch ein Argument für billigen Sonnenschutz. Bei den Nobelmarken geht die Menge ganz schön ins Geld. Beispiel: Shiseido. Ein Fläschchen Extra Smooth Sun Protection Lotion kostet 27,50 Euro. Hundert Milliliter sind drin. Die Menge reicht für drei bis vier Sonnentage. Macht fast acht Euro pro Tag. Zum Vergleich: Mit der guten Sonnenmilch von Rossmann kostet ein Sonnentag etwa 72 Cent. Fazit: Wer bei Sonnenmilch auf große Namen verzichtet, bräunt gut und spart pro Urlaubswoche bis zu 50 Euro.

Übersicht über die Testergebnisse

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