Deutsche Türkei Zeitung

Sunexpress: Urlauber warten 12 Stunden

Am Freitagmorgen musste eine Sunexpress-Maschine in Hannover notlanden. Den Piloten wurden "Probleme in der Flugzeugsteuerung" angezeigt. Feuerwehr und Rettungsdienst bereiten sich auf den Ernstfall vor und warten mit ihren Einsatzfahrzeugen an der Landebahn. Das Flugzeug kreist über dem Flughafen, um möglichst viel Kerosin zu verbrauchen. Die Landung klappt dann problemlos. Für die ankommenden Fluggäste war der Albtraum damit zu Ende.

Für die Passagiere, die nach Istanbul fliegen wollten, fing der Albtraum jedoch erst an. Die Bordelektronik des Fliegers musste repariert werden. Dazu liess Sunexpress einen Techniker aus der Türkei einfliegen. Der Fehler war schnell behoben. Eigentlich hätte der Flug nach Istanbul starten können. Eigentlich - denn die Crew hat ihre Arbeitszeitüberschritten. Für die Passagiere heisst das: Noch einmal viele Stunden warten, bis eine Ersatzcrew aus Antalya eingetroffen ist.

Die Sunexpress-"Kunden" mussten im Terminal des Flughafens übernachten. "Es hiess immer wieder, dass es bald losgeht und uns kein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt werden kann", sagt eine Frau, die ihre schlafenden Kinder auf den Armen hält. "Wir warten seit Mitternacht, sind übermüdet und frustriert. Es ist eine Frechheit, wie man mit uns umgeht." Mit über zwölf Stunden Verspätung hob der Flieger schliesslich ab. Viele Passagiere haben ihren Anschlussflug deshalb verpasst.

Sunexpress = Airline ohne Krisenmanagement

Sunexpress hat keinerlei Krisenmanagement. Als Lufthansa-Tochtergesellschaft sollte man in Hannover einen Lufthansa-Techniker organisieren können. Wenn man einen Techniker aus der Türkei kommen lässt, sollte man wissen, dass die Crew anschliessend nicht mehr fliegen darf. Da hätte man die neue Crew gleich mitschicken müssen. (29.04.2011)