Deutsche Türkei Zeitung

Türkei-Reisende um Urlaub betrogen

Bei der Polizei Velbert gehen seit Mitte der Woche immer mehr Strafanzeigen wegen bezahlter, aber nicht gebuchter Flugreisen in die Türkei ein. Es handelt sich um Strafanzeigen geprellter Kunden, die in den vergangenen Monaten in einem Velberter Reisebüro an der Friedrichstraße für die Sommerferien Flugreisen in die Türkei gebucht und auch schon bezahlt hatten. Sie erfuhren jetzt von den Fluggesellschaften, dass ihre Flüge entweder niemals gebucht oder aber nachträglich von der Fluggesellschaft wegen ausgebliebener Zahlungen storniert wurden.

Seit Mittwochmittag sind über 50 Verdachtsfälle bei der Polizei in Velbert angezeigt worden. Ins Rollen gebracht wurde die Anzeigenlawine von Geschädigten, die ihre Flugreisen tatsächlich antreten wollten und deshalb einen Tag vorher die noch immer fehlenden Flugtickets im Reisebüro abholen wollten.

Dort stellten sie fest, dass das Büro an der Friedrichstraße geschlossen und dessen Betreiber dort weder persönlich noch telefonisch zu erreichen war. Bei dem Geschäftsmann handelt es sich um einen 25-jährigen Velberter mit türkischer Abstammung, der seine Dienstleistungen nahezu ausschließlich Türken angeboten hat.

Erste eigene Nachforschungen der bisher bekannten Geschädigten am Velberter Wohnort des Mannes ergaben, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit bereits vor Tagen selber nach Antalya in der Türkei abgereist sein soll. Diese Angaben scheinen sich durch erste Ermittlungen der eingeschalteten Kriminalpolizei zu bestätigen. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet, der genaue Aufenthaltsort des mittlerweile von der Polizei gesuchten Beschuldigten ist jedoch unbekannt.

Nach bisherigen Einschätzungen der Polizei könnte es sein, dass sich die Zahl geprellter Reisekunden noch weit mehr als verzehnfachen könnte. Der entstandene Gesamtschaden kann deshalb auch noch nicht annähernd eingeschätzt werden. Die polizeilichen Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen dauern intensiv an.