Deutsche Türkei Zeitung

Veranstalterpleiten: Hoteliers sind sauer

Die türkischen Hotels sind sauer: Fast jede Woche geht ein Reiserveranstalter pleite. Seit Ende Mai dieses Jahres kam es bei Reiseagenturen und Veranstaltern bereits zu insgesamt zehn Konkursen. Von den zehn Pleitefirmen stammen fünf aus England, drei aus den Niederlanden und zwei aus Russland. Allein durch diese zehn Konkursfälle konnten 250.000 Urlauber ihre Reise an die Türkische Riviera nicht antreten. Dies ist ein riesiger Schaden für die Hoteliers, denn die Zimmer waren für die Hochsaison fest gebucht und sind durch die Pleiten leer geblieben. Vertreter der Hotelverbände forderten die Behörden auf, diese Konkurse genau zu untersuchen. Es bestehe der Verdacht, dass es sich um Scheinkonkurse handeln könnte, mit denen die Unternehmen versuchen, ihren Gläubigern Gelder vorzuenthalten.

Ein Mitglied des Hotelverbandes sagte wörtlich: "Ich weiß sehr genau, dass die Agenturen in den vergangenen zwei Jahren, aber vor allem im laufenden Jahr, nicht gutwillig gehandelt haben. Diese Meinung teilen auch viele andere Vertreter der Branche. Veranstalter und Agenturen, die Flugkontingente erstanden haben und diese nicht verkaufen konnten, verschleudern diese zu Billigpreisen, die ihre Kosten nicht decken können. Nach einer Weile kommen sie an einen Punkt, an dem sie mit ihren Einnahmen nicht mehr auskommen."

Ismail Özbozda vom Hotelverband TÜRSAB warnte vor weiteren Pleiten. Bei zwei Veranstaltern soll sie kurz bevorstehen: "Einige Unternehmen sind nicht in der Lage, das Risiko zu tragen, das sie wirtschaftlich eingegangen sind. Ich kann sagen, dass zur Zeit die Warnglocken für zwei weitere Agenturen läuten", sagte er gestern gegenüber der Presse. (24.08.2010)